Wasser.

Cairns | Kapitel 3: Barrierefrei

30.08.2016 | 00:40

Juhu, der Energy-Drink wirkt immernoch.
Drei Blogartikel hochgeladen und immer noch schreibwütig…

Nachdem der Bungytag schon großes Tennis war, sollte am folgenden Tage das nächste großartige Erlebnis anstehen.
Wir buchten eine Bootstour mit einem Segelboot zum Great Barrier Reef.

Das Great Barrier Reef ist das größte von Lebenwesen geschaffene Bauwerk auf der Erde.
Dieses Wissen habe ich von einem Kartenspiel, welches ich seit meiner Kindheit besitze.
Eventuell hatte mir das meine Schwester geschenkt, so gut kann ich mich aber nicht mehr erinnern.

Wie auch immer.

Wir starteten den Tag erneut sehr zeitig.
8.30 mussten wir an der Marina sein, was für uns bedeutete, dass der Wecker 7 Uhr klingelte.
Intellenter und unüblicher Weise hatte ich meinen Rucksack bereits am Vorabend vorbereitet und mit allerlei nützlichen Habseligkeiten für den Trip gefüllt.

Sonnenbrille, Handtuch, Badehose und und und…

8.31 kamen wir am Segelboot an.

Der Kapitän empfing uns mit einer Buchungsliste.
Er sah sehr alternativ aus.
Ein wenig wie ein alt gewordener Flake Lorenz.
Wobei Flake ja selbst ja schon alt geworden ist.

01.09.2016 | 16:08

Wir haben erst den Papierkram erledigt, unsere Schuhe abgegeben und dann ging es auch schon auf den Segelkahn.
Cirka 20 andere Menschen und die Crew waren an Board. Eine nette Runde.

Zügig ging es raus aufs offene Meer.
Der Skipper gab ne kurze Sicherheitseinweisung und machte ein paar Späße („Die Notausgänge befinden sich hier, hier, und hier und hier und hier und hier und hier und hier…“)

Dass wir das Great Barrier Reef erschnorcheln würden, war bereits eingeplant.
Auch hatten wir die Möglichkeit, uns dazu zu entscheiden, tauchen zu gehen.
Ich dachte erst, es sei eine gute Idee.
Dann hatte ich das Formular vor Augen.
In dem wurde darauf hingewiesen, dass Leute mit Asthma und/oder einem beschädigten Trommelfell nicht tauchen gehen sollten.

Gesundheitszustand Franz:

Asthma: Check.
Beschädigtes Trommelfell: Check.

Hmmmm, naja, ich konnte es mir ja noch überlegen.
Am rechten Ort angekommen, gab es dann die Schnorcheleinweisung und für die erste Tauchergruppe eine Taucheinweisung.
Dann, ab in den Neoprenanzug, Schnorchel, Maske und Flossen geschnappt und rein ins kalte Nass.
Das erste Gefühl was ich hatte, war, dass ich einen größeren Neoprenanzug benötige, für den Fall, dass ich doch mal noch eigene Kinder haben möchte.

Der Skipper verstand mein Problem, mir wurde schnell geholfen.
Und dann ging es richtig los.

Die Unterwasserwelten des Korallenriffs zu erschnorcheln war (kleiner Taucherscherz:) atemberaubend.
So viele interessante, lebendige Korallen und lustig aussehende Fische.

Es war wie schnorcheln in dem großen Aquarium im Leipziger Zoo, bloß ohne den Postfisch.

Léa tauchte mit dem Schnorchel fröhlich durch die Gegend, mir jedoch machte das Luftanhalten starke Probleme und ein sehr unschönes Gefühl.
Vielleicht doch besser nicht tauchen…

Naja, erstmal weitergeschnorchelt.

Ich sah auf einmal einen großen Fels, der begann zu schwimmen.

„Verdammt! Ne Schildkröte“ blubberte ich.
Ich schnappte Léa und dann schwammen wir ne Weile mit der Schildkröte, die sich von uns nicht stören ließ.
Was soll ich sagen. Das ist wohl einer jener Momente, die man sein gesamtes Leben lang nicht vergessen wird. Vorausgesetzt die Demenz setzt nicht irgendwann ein.

Nach etwa einer Stunde ging es wieder aufs Boot.
Für Léa und mich gab es vegane Wraps als Mittagessen.

Sehr fein, der Skipper hat meinen Kommentar im Buchungsformular gelesen.

Danach ging es zu einer zweiten Stelle am Riff.
Der Tauchchef fragte mich, ob ich es denn nun versuchen wolle, oder nicht.

Scheiß, drauf, Grenzen gibt es nur in unserem Kopf!

Ich habs gemacht und es war Wahnsinn.

Die ersten Minuten gab es eine Sicherheitseinweisung. Und dann hat der Tauchchef jeden einzelnen von uns an der Mooring Line unter Wasser gebracht.

Es war zu Beginn gespenstisch.

Aber ein wenig meditative Ruhe und behutsames Atmen haben viel geholfen.

Nachdem wir alle unter Wasser an der Line hingen, ging es abwärts.

Ein krasses Gefühl war das.
Zu Beginn ein wenig beunruhigend und dann war es einfach wunderschön, das Leben im Riff zu betrachten.

Korallen, die ich bisher nur aus Findet Nemo kannte, präsentierten sich in ihrer vollsten Pracht.
Quietschfidele salatschüsselgroße Muscheln gaben einen Takt zu dem die regenbogenfarbenen Fische tänzelten.

Es war traumhaft.

Wäre ich nicht ich und würde diesen Blog lesen, dann wäre ich jetzt extrem neidisch auf den Verfasser dieser Zeilen, so cool war das!

Eine nette Hongkongerin von der Crew hatte meine Gopro in die Hand gedrückt bekommen, um ein paar Fotos von uns zu machen.
Witziger Weise hat sie das ein wenig vercheckt und nun habe ich lustige Zufallsvideos von dem Tauchgang.

Ich werde versuchen, ein paar Screenshots zu machen.
Immerhin beginnt und endet jedes Video mit einem schönen Motiv :-)

Auf der Rückfahrt haben wir uns dann näher mit der Crew bekanntgemacht.
Ein Mädel kannte ich schon, ich hatte sie beim Billabong Beat-Festival kennengelernt.
Ja, auch Australien ist klein.

Nach dem Bootsausflug trafen wir uns mit der kompletten Crew in einer Bar und feierten dort bis tief in die Nacht.

 

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